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Khao Yai National Park


Nach ca. einer halben Stunde Busfahrt, häuften sich die Grünflächen zwischen den Häusern. Es wuchsen Bananenbäume, Reis und Kokospalmen. An den Blech- und Holzständen entlang der Straße wurde verkauft. Im Hintergrund ragten die ersten Berge empor. Am Fuß der Berge konnte ich ein weißes großes Gebäude sehen. Ein Tempel. Die Gegend wurde zunehmender ländlicher, die lang gezogenen Orte gingen jetzt in kleinere Dörfer über. Der Bus fuhr die Anstiege mit sehr langsamer Geschwindigkeit sodass es den Anschein hatte als ob er sie nicht bezwingen könnte. Die Abfahrten raste er dagegen bergab sodass man meinen konnte er wolle die verlorene Zeit wieder gut machen. Nach ca. 2 Stunden trafen ich in Pak Chong ein, das 30 Kilometer nördlich des Khao Yai National Park (der älteste National Park Thailands) liegt. Ich hatte es erst gar nicht verstanden das ich an meinem Ziel angekommen war, da der Bus auf der Hauptstrasse angehalten hatte und ich nicht wusste wo ich war. Die Busbegleiterin wies mich darauf hin als ich ihr mein Ticket zeigte. Ich hatte die ersten Schwierigkeiten mit der Verständigung. Immer weniger Leute sprachen Englisch. Ich verständigte mich indem ich den Namen des Nationalparks auf ein Blatt Papier schrieb und einer Person zeigte. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht genau ob der Mann dem ich soeben den Zettel gezeigt hatte auch wusste was ich meinte. Da Thais ihre eigene Art von Schrift haben. Sie benutzen Schriftzeichen. Der Mann lief im Eiltempo mit dem Zettel in der Hand  an einigen Ständen vorbei. An einem blieb er stehen, fuchtelte etwas mit dem Händen und kam anschließend zurück geeilt. Er forderte mich mit einer Handbewegung auf ihm zu folgen. Während wir über die Straße liefen zeigte er schräg gegenüber auf einen Bus. Wir liefen direkt auf ihn zu. Mit einer weiteren Handbewegung, Forderte er mich zum einsteigen auf. Ich nahm Platz und bemerkte ihn nach einer Weile hinter mir stehen. Er bat mich mit einer Handbewegung zum Mund um Geld für Essen. Ich gab ihm ein paar Münzen die ich ihn der Seitentasche des Rucksacks herauskramte. Er verschwand zwischen den Autos als er die Straße überquerte.
Der Bus fuhr gerade ein paar Meter als er stoppte. Schräg zur Seite sah ich das mehrer Backpacker am Beifahrerfenster standen und mit dem Fahren gesprochen hatten. Kurz danach sprangen sie auf.
Ich lernte die sechs Backpacker aus Ungarn, Polen, England und Kanada kennen. Sie alle hatten eine Gemeinsame Vorgeschichte wie Adam, Daniel und Lukas, die seit einem Jahr zusammen reisen. Roger, der älteste hatte Daniel vor einiger Zeit in England getroffen und ist jetzt zu Besuch nach Thailand gekommen. Monica, die Freundin von Daniel ist unterwegs auf die Gruppe gestoßen und folgt ihr seit China. Außerdem ist noch eine Cousine von Daniel für drei Wochen zu Besuch.
Ich genoss die Fahrt zum Eingang des Parks. Wir fuhren vorbei an kleinen Dörfern, Kinder rannten über die Straße, Früchte wurden am Straßenrand verkauft. Das klirren von Ketten war zu hören. Ein Elefant mit Fußketten und Lasten auf dem Rücken lief an uns vorbei. Ab und zu stoppte der Bus und Kinder ihn Schuluniformen verließen den Bus.
Der Bus stoppte am Nordeingang des Khao Yai National park. Wir beglichen den Eintrittspreis von 400 Baht. 17 Kilometer lagen noch vor uns bis zum Visitorcenter. Es verkehrt jedoch kein Bus und so beschlossen wir zu trampen. Nach ca. einem Kilometer stoppte ein schwarzer Pick-Cup. Wir verhandelten einen Preis von 300 Baht für den er uns bis zum Visitorcenter mitnahm. Auf der Ladefläche des Trucks waren zwei Sitzbänke befestigt. Wir luden die Rucksäcke in die Mitte und nahmen auf den Bänken Platz. Die Straße schlängelte sich am Berg entlang empor. Wir fuhren unter hohen Bäumen durch von denen Lilianen und Schlingpflanzen hingen. Große, satte grüne Blätter ragten über uns empor. Nach einer Kurve sah ich die ersten wildlebenden Affen (Gibbons), die am rechten Straßenrand saßen. Ich stand auf und verfolgte sie als sie in dem dichten Gebüsch verschwunden. Es war unglaublich, ich stand nur noch, der Fahrtwind wehte mir durch das Haar und ich fühlte mich wie auf einer Dschungelsafari.
Auf dem Parkplatz vor dem Visitorcenter luden wir unsere Rucksäcke ab. Am Restaurant schräg gegenüber hatten wir etwas Reis mit Huhn, Rind- und Schweinefleisch gekauft.
Danach fuhren wir noch mal auf der Ladefläche eines Trucks unter dem Sternenhimmel zu dem 5 Kilometre entfernten Campinground Lam Takhong.
Am nächsten Morgen sind wir zu einer 17 Kilometer langen Wanderung aufgebrochen. Der Weg führte parallel zu einem Bachverlauf entlang. Wir sind durch dichten Wald gelaufen, bewachsen mit Palmen, Büsche und hohen Bäumen. In unregelmäßigen Abständen mussten wir über umgestürzte Baume und Lilianen steigen. Zum Teil auch Klettern wenn mehrere Baumstämme folgten oder steile Anstiege zu bezwingen waren. Als wir näher an den Bach kamen der jetzt breiter und der Strom sich verlangsam hatte, warnte ein Schild „Beware of crocodile“. Eine ganze Zeit lauschten wir dem Art knackenden Geräusch dass die Krokodiele von sich gaben. Wir konnten jedoch keines sehen. Schon fast als wir die Hoffnung aufgegeben hatten trafen wir ein Paar das uns Bilder von einem Krokodil zeigte, dass sich nur ein paar Meter weiter auf einem Felsen sonnte. Ein kleiner Trampelpfad führte uns bis ans Ufer. Auf der anderen Seite lag das ca. 1,5 Meter lange Krokodil in der Sonne.
In  dem Restaurant nahe dem Nam Tok Haew Suwat Wasserfall hatten wir zu Mittag gegessen. Anschließend liefen wir zu dem 25 Meter hohen Wasserfall,  der eine Hauptrolle in dem Film „The Beach“ hatte.
Auf einem schmalen Pfad der weniger benutzt wurde, liefen wir zwischen dichtem mehreren Meter hoch Bambus. Manche Stämme waren dick wie mein Oberarm. Lukas und ich sind noch zu einem anderen kleineren Wasserfall gelaufen sodass die anderen etwas Vorsprung hatten. Wir kamen einer Schlucht näher als Daniel, Adam und Roger uns zuriefen einen Elefanten gesehen zu haben. Wir konnten es erst nicht glauben und dachten sie wollten uns auf den Arm nehmen. Als wir uns näherten hörten wir ein rascheln hinter dem dichten Grün. Ich sah den Elefante zwischen den Blätter und Asten. Er bahnte sich wörtlich seinen Weg durch das dichte Gestrüpp. Ich war so nach dran, dass ich die Augen erkennen konnte. Über Baumstämme kletterten wir auf die andere Seite der Schlucht und den Hang hinauf.
Am späten Abend kurz vor dem Einbruch der Dunkelheit, erreichten wir das Camp. Affen hingen in den Bäumen und liefen über den Platz.
Die  nächsten 2 Tage hatten wir uns noch die Umgebung angeschaut. Um an die zum Teil 10 bis 30 Kilometer voneinander liegenden Orte zu kommen fuhren wir mit Leuten auf den Ladeflächen deren Geländewagen mit. So kamen wir auch in den äußersten Süden des Parks zu dem Nam Tok Haew  Narok Wasserfall, der sich über drei Stufen 150 Meter in die Tiefe stürzte. Der Name des Wasserfalls bedeutet „Hölle“, wie mir Tanasak am letzten Tag meines Besuchs im Khao Yai National Park erzählte. Benannt wurde er nach den tödlichen Vorfällen. In der Vergangenheit stürzten während der Regenzeit mehrer Elefanten und sogar Menschen in die Tiefe die gestorben sind.
Tanasak lernte ich an meinem letzten Abend im National Park kennen. Er lud mich zum Abendessen ein. Tanasak arbeitet als Koch in einem Ressort in Malaysia. Das Wochenende verbrachte er mit seinen zwei Schwestern und einer Schar von Jungs im Park. Für  20 Uhr hatte Tanasak eine Night Safari gebucht. Da sie zu neunt waren und noch ein Platz frei war durfte ich mitfahren. Wir saßen alle auf der Ladefläche, als ein Junge mit einer Lampe in die Baumkronen und über die Steppenflächen leuchtete. Wir bekamen mehrer Rehe, zwei Stachelschweine und eine Art Wiesel zu sehen. Ich hatte mir erhofft vielleicht doch noch einen Tiger oder Elefanten zu sehen. Tiger sind jedoch sehr scheu und die Chance einen anzutreffen ist leider sehr gering.
Ich hatte eine tolle Zeit im Park und viele Tiere gesehen. Ein Krokodil, ein Elefant, mehrer Affen, Rehe und Vögel wie Hornbill’s. Stachelschweine und eine Art Eichhörnchen. Im Wald bin ich auch auf Wildbienen gestoßen und Prankenspuren die entweder von einem Tiger oder von einem Bären stammten. In dem Gewässer am Campground sahen wir eine ca. 1 Meter lange Wasserschlange die sich nahe am anderen Ufer durch das Wasser schlängelte.

 

Am nächsten Vormittag fuhr ich mit Tanasak, seinen beiden Schwestern und den Jungs zurück nach Pak Chong. Er setzte mich am Busbahnhof ab von dem ich in Richtung Nang Rong fuhr, um Thailands best erhaltene Khmer- Bauwerke zu sehen…






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