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Edinburgh bis Inverness


Nachdem ich in Edinburgh angekommen war fuhr ich mit dem Bus bis zur Waverley Station. Das high Street Hostel am Rande der Altstadt war für zwei Nächte eine gute Bleibe. Das 6 Bett Dorm teilte ich mir mit zwei Argentinier und zwei Australierinen. In der ersten Nacht gab es einen lauten Schnarcher der noch spät eincheckte und sehr früh ging. Die zweite Nacht war dagegen sehr angenehm ruhig. Ich fand mich bald wieder zurecht in der Stadt. Ich schlenderte durch die Strassen, lief über den Weihnachtsmarkt, besuchte die Nationale Gallery und bereitete die Weiterfahrt mit dem Auto für den nächsten Tag vor.

height= Blick über Edinburgh vom Calton Hill

Castel

National Monument, Kopie vom Partheon in Athen

Weihnachtsmarkt

Früh morgens brach ich auf zum Flughafen um das Auto abzuholen. Am Anfang war das fahren noch etwas gewöhnungsbedürftig. Fast zehn Jahre ist es her dass ich das letzte mal links gefahren war. Das erste Ziel: Rosslyn Chapel. Ich wurde, wie wohl die meisten durch den Film Da Vinci Code auf die kleine Kappele aufmerksam. Das Innere der Kirch ist sehr schön. Das liegt nicht nur an den ganzen unzähligen Sandstein Figuren und Verzierungen. Viel mehr an der Grösse, Restaurationen, die gemütliche Wärme und dem schwarz weissen Kater. Für einige Zeit hörte ich den Erzählungen des Guides von der Bank und später beim Rundgang in der kleinen Kappel zu. Das Fotografieren war nicht erlaubt. Die Suche nach Bildern bei Google lohnt sich.

Rosslyn Chapel.

Von Rosslyn aus fuhr ich direkt ohne grössere Stopps nach Braemar. Erst auf dem Motorway und etwas später auf Landstrassen. Die Strassen sind sehr schmal und mein fast neues Auto sehr breit. Keine so gute Kombi, aber nach einiger Zeit habe ich mich zurechtgefunden. In der Ferne tauchten die mit erstem Schnee bedeckten Berge der Cairngorm Mountains auf. Die meisten Berge blieben jedoch stark Wolken verhangen. Kurz vor Braemar kam ich auf einer Höhe von ca. 600 Meter in starkes Schneegestürm. Ich stoppte am Parkplatz an einem Skigebiet. Für kurze Zeit zweifelte ich an dem Vorhaben für die kommenden drei Tage. Ich wollte in die Berge zum Treking aufzubrechen.

Schneegestürm auf der Höhe vor Braemar..

In Braemar stoppte ich um vorläufig die nötigsten Sachen für die Tour einzukaufen. Anschliessend ging ich in ein Café um die Wetterdaten und nochmals die Möglichkeiten zur Tour zu checken. Draussen war es furchtbar kalt. Schnee lag auf den Strassen und die Gehwege waren Spiegel glatt. Als ich das Café verlassen hatte, war ich mir immer noch nicht sicher wie es weiter gehen sollte. So entschied ich mich die Strecke bis Linn of Dee zu fahren und mich dort am geplanten Ausgangspunkt zu entscheiden. Es war bereits nach 15 Uhr und in etwa einer Stunde begann es zu dämmern. Kurz um entschied ich mich Aufzubrechen. Es waren knapp 13 Kilometer bis zur Courier Bothy. Mir war bereits klar dass ich die Tour wie geplant nicht machen werden kann. Ich wollte bis zur Bothy und dort am nächsten Morgen entscheiden wie es weiter gehen soll. Ich packte deutlich weniger Ausrüstung als zu Beginn gedacht. Kocher, Essen, warme Ersatzkleidung, Pickel, Stöcke und Steigeisen nahm ich mit. Die Schneeschuhe lies ich im Auto zurück.

Auf der Fahrt von Braemar zum Ausgangsort Linn of Dee.

Die Dämmerung war bereits vorangeschritten. Per GPS war ich dennoch vorbereitet, sodass ich mich auch gut in derDunkelheit orientieren konnte. Die ersten knapp 5 Kilometer lief ich auf einer Schotterpisten. Der Schnee nahm permanent zu. Bei der Derry Lodge waren es bereits knapp 10 cm. Die Wegfinfung bis dort war sehr einfach. Ab und zu fand der Mond eine kleine Lücke zwischen den Wolken und erhellte das Land. In der Ferne sah ich die ersten Munros. Bzw. Deren Silhouette. Von nun an lief ich weiter gegen Westen. Die Schotterpisten war verschwunden und von nun an lief ich auf stracks. Die Wegfinfung war jetzt deutlich schwieriger. Der Trail war nicht mehr zu sehen, nur noch ab und zu grob zu erahnen. Immer wieder checkte ich per GPS die Position und korrigierte. So stapfte ich immer weiter durch den tiefer werdenden Schnee. Kalt war es nicht nur ab und zu mühsam wenn ich in schneeverwehte Bereiche kam. Dort sackte ich immer wieder tief ein. Etwas später häuften sich die Verwehungen und oft versank ich bis zur Hüfte im Schnee. Diese Abschnitte waren besonders Kraftraubend und mühsam. Ich querte einen Bachlauf stieg dann noch etwas bergauf. Ein Stück weiter drehte der Weg nach Norden. Sodurch lief ich genau entgegen der Windrichtung. Der Wind Peitschte mir in das Gesicht. Durch den Schneefall blickte ich fast senkrecht nächsten. Mittlerweile lief ich gegen den Schneesturm ich sah nicht weiter als ein bis zwei Meter. Immer wieder musste ich per GPS korrigieren. Das vorankommen war sehr anstrengen und ging nur sehr langsam voran. Nach dem queren der letzten Brücke machte ich die schwarze Silhouette der Bothy links neben mir aus. Ich hatte es geschafft. Nach 4 Stunden und 15 Minuten fand ich Schutz in der Hütte. In dieser Nacht war ich der einzigste in der Hütte. Der letzte Eintrag im Hüttenbuch war von letzter Nacht. Im Buch gibt es fast täglich Einträge. Es war noch etwas Brennholz da, sodass ich es mir mit Feuer und den Teelichtet die ich dabei hatte mit samt den Mäusen gemütlich machte. Draussen war das Pfeifen und Heulen des Schneesturms weiterhin zu hören.

Beim Start bei Linn of Dee dämmert es bereits..

Kurz vor der zweiten Bachquerung ohne Brücke.

Schneeverwehungen unterwegs.

Angekommen in der Bothy.

In der Bothy, Schlafplatz.

 height= In der Bothy, Tee und Suppe zum Nachtessen.

Fortsetzung folgt.. ev. erst nach der Rückkehr der Reise. Jetzt ist die Zeit buchstäblich Gold Wert :-)....




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