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Sevilla, der Startort der "Via de la Plata"


Der Flug von Santiago nach Sevilla war der bisher anstrengendste den ich je hatte. Es lag nicht an der Fluggesellschaft. Es war das kleine Baby, dass mit seinen Eltern direkt hinter mir saß. Schon bevor das Flugzeug auf die Landebahn rollte schrie es unglaublich. Es starte immer wieder auf den Bildschirm des Tablets das zur Unterhaltung diente. Immer wieder blickte es vom Bildschirm an die Decke und schrie sich abermals die Seele aus unerklärlichen Gründen aus dem Leib. Der Mund des Babys und mein linkes Ohr warn höchsten 80 Zentimeter voneinander entfernt. Der Horror Flug dauerten 1,5 Stunden.






Kurz vor dem Abflug in Santiago. Es regnete noch immer.






Rynair verkaufte die üblichen Angebote während des Flugs. Nichts Neues für mich. Überrascht war ich dann jedoch als die Sightseeing Tours mit den typisch roten Bussen für die Tour durch die Straßen von Sevilla angeboten wurden. Das kannte ich noch nicht, dass man die Touren jetzt schon im Flieger buchen kann. Mein letzter Flug mit Rynair ist ja auch schon ein Jahr her. Da ändert sich viel.

Irgendwann bin ich wach geworden und konnte nicht glauben, dass ich bei dem Geschrei einschlafen konnte. Ich musste wohl wirklich sehr müde gewesen sein. Beim Blick aus dem Fenster zogen unter uns ein großes Feld nach dem anderen vorbei. Manche grüne, andere braun. Wir befanden uns auf dem Landeanflug.

Es war mein zweiter Besuch in Sevilla. Ebenfalls vor drei Jahren als ich mit dem Rad von Lissabon nach Barcelona fuhr habe ich hier ganz kurz gestoppt. Ich blieb damals nicht über Nacht und habe die Stadt Tagsüber durchquert.

Vom Flughafen fuhr ich mit dem Bus in die Innenstadt. Nahe dem Tore dl Oro stieg ich aus und lief auf die andere Fluss Seite in das Wohnviertel Triana. Dort blieb ich eine Nacht im gleichnamigen Hostel.









Tore de Oro






Blick auf das Wohnviertel Triana.







Dachterasse im Hostel.




Hier im Süden ist das Stadtbild ein ganz anderes. Das schöne hier im Süden Spaniens ist der Baustil. Die Steinhäuser wie ich sie vor wenigen Stunden in Galizien hinter mir gelassen hatte gab es hier nicht mehr. Die Häuser sind weis- und ockerfarbenen gestrichen und nicht sehr hoch gebaut. Maximal drei Stockwerke in den Wohnvierteln. Ganz besonders schön sind die Kacheln. Es gibt Kachelbilder, die Eingangsbereich der Häuser sind gekachelt und viele Elemente wie z.B. die Kannten der Fenstersimse von außen. Die zu meist blauen Kacheln sind ein Überbleibsel der Mauren das sich fest in der Kultur des südlichen Spaniens verankert hat. Die Mauren bzw. Araber eroberten den größten Teil der iberischen Halbinsel im 7. Jh.











Die Kacheln sind überall in Sevilla zu sehen.








In den Straßen Trianas. Zwischen Antiquitäten Händler und Baustelle.






Sevilla, die drittgrößte Stadt Spaniens ist eine der schönsten Städte Europas und eine Städtereise wert. Bars, Restaurants, sehr viel Kultur und für die Partylustigen gibt es etliches.

Beim durch die Gassen, Straßen und über die Plätze Gehen, kam mir sehr viel bekannt vor. Vor allem die extrem große gotische Kathedrale mit dem Minarett der damaligen Moschee, die einst die Araber bauten. Er wurde stehen gelassen und durch die Änderung der Spitze zum Kirchturm umfunktioniert. Die arabischen Formen und Details sind noch sehr gut zu erkennen. Mit der Wucht der Kathedrale scheint es mir, als ob die Christen mit ihrem Bauwerk die einstige Moschee der Araber in Sachen Größe übertrumpfen wollten. Dies ist ihnen auf jeden Fall gelungen. Ich bin noch durch kein größeres Kirchengebäude gelaufen.








Gigantisch, die Katedrahle in Sevilla.






Das Westportal der Katedrahle. Hier beginnt die Via de la Plata.








 
Jetzt der Glockenturm. Einst ein Minarett. Der Turm wirkt von allen Seiten, zu allen Zeiten und allen Blickwinkeln imposant.





Weitere Überbleibsel am Katedrahlenkomplex der Araber.







Als ich Abends dirch die Gassen und Straßen lief zogen hunderte Menschen in Richtung der Katedrahle.





Einzug in die Katedrahle.













Die Katedrahle von innen.





Der Chor ist zentral in der Mitte des Baus.





Gegenüber ist der ebenfalls sehr große Hauptaltar.






Zwischen den beiden Teilen ist die Decke reichlich verziert.





Hier in Sevilla beginnt der längste „Camino de Santiago“ von Spanien. Der Pilger legt bis zur Kathedrale in Santiago 1000 Kilometer zurück. Der Weg führt durch vier Regionen. Andalusien, Extremadura, Castillay Leon und Galicia. Er ist nicht nur durch die vielen langen Etappen, durch sehr wenige Versorgungsmöglichkeiten und der gesamten Länge eine Herausforderung. Er basiert auf der Route die die Römer vor über 2000 Jahren errichteten. Die via de la Plata. Der Süden war mit der sehr bedeuten Stadt Astorga im Norden verbunden. Schon tausende Jahren bevor die Römer dort ihre Stadt errichteten lebten hier Steinzeitmenschen. Ein sehr schöner geschichtlicher bedeutender Ort. Wer auf dem Camino Frances pilgern, passiert Astoria ebenfalls. Ich stoppte dort schon mal und lief in einigen Passagen der über 2000 Jahre alten, von den Römer errichteten Kanalisation die für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Entlang der Via de la Plata werde ich auch einige Überbleibsel wie Ruinen, Aquädukte, Torbogen und einstige Wegesäule der Römer sehen.

Ich werde den Camino jedoch nicht komplett gehen. Überlegt habe ich mir bis Salamanca zu gehen. Das ist etwa die Hälfte der gesamten Strecke. Bei einer Zugfahrt von Salamanca über Lissabon nach Faro werde ich die Reise ausklingen lassen. Meine Reise werde ich in Fargo beenden. Von dort geht am 17. März mein Rückflug nach Deutschland.










Der erste gelbe Pfeil den ich in Sevilla entdeckt habe. Angebracht an einem der unzähligen Decko- Orangenbäume. Echte aber keinem zum Verzehr.





Wegausschilderung in den Straßen von Sevilla.

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