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"Welcome to the smiling coast of the Gambia"


Am Grenzübergang bei Karang gekam ich ohne Probleme den Ausreisestempel für den Senegal. Anders jedoch ging es beim Gambischen Grenzposten zu. Nachdem ich mehrer Gespräche hinter mir hatte stand ich vor dem Schreibtisch zweier Grenzbeamten die erzählten dass ich für das Visum zahlen muss. Ich wusste bereits schon im vorraus das das Visum eigentlich für deutsche Staatsbürger nichts kostet.er verlangte von mir 20000 CFA was immerhin um die 30 Euro sind. Er war sichtlich mit der Hälfte zufrieden als er die 2 5000 Scheine in seiner Hosentasche verschwinden ließ. Das war das zweite Mal das ich die Korruption selbst erlebte. Das letzte Mal kurz vor Rosso, am Grenzübergang in Mauretanien.
Anders wie im Senegal zuvor umlagerten mich die Menschen an der Grenze von Gambia ebenfalls, jedoch wollten sie mir nichts andrehen oder verkaufen sondern nur meine Geschichte hören. Eine schrieb sie sogar auf die Rückseite einer Postkarte. „Michael from Germany ride the bike to Gambia“.
Anders als im Senegal wird in Gambia Englisch gesprochen. Im Landesinneren sprachen jedoch die älteren Menschen nur ihre Stammessprachen. Zu ihrer Jugendzeit gab es eben noch keine Schulen. Im Allgemeinen ist Gambia eher noch nicht ganz auf dem Stand der umliegenden Staaten, was die Menschen hier sehr besonders macht.
Das kleinste Land Afrika liegt am gleichnamigen Fluss, dem Gambia River, der an der Mündung zum Meer über 10 Kilometer breit ist. Das Bisschen Land beschränkt sich auf die South- und North Bank.
Auf der Fahrt bis Barra, riefen mir die Menschen wie schon im Senegal zuvor Toubab entgegen.
Die letzten Kilometer bis dorthin bekleidete mich ein Junge mit seinem Rad der unterwegs war um ein paar Sachen für seinen Vater auf dem Markt zu kaufen. Er zeigte mir wo es zum Fährenterminal geht. Sofort war ich umlagert von zwei weiteren Jungs die mir anboten die Zeit des Wartens auf die Fähre in einer Bar zu verbringen. Ich entschied mich jedoch mich etwas umzuschauen. Die Schlepper hingen mir natürlich auf den Fersen. Der Junge mit dem Rad erzählte mir etwas von einem Boot das ebenfalls an das andere Ufer nach Banjul, der Hauptstadt übersetzen würde. Ich schob das Rad am Terminal vorbeiund befand mich kurz darauf am Strand. Von hier aus legten die großen Pirogen ab die mit Menschen voll besetzt waren. Manchen, nicht viele trugen Rettungswesten. Das Bild erinnerte mich an Fernsehbilder die ich sah als Leute von Afrika versuchten nach Europa über das Mittelmeer überzusetzten. Ein Mann lief auf mich zu und wollte mir schon das Rad abnehmen und es zur Piroge tragen, danach wäre ich dran. Die Menschen trugen die Passagiere auf den Schultern durch das immer tiefer werdende Wasser bis zum Boot da es keine Anlegestelle gab. Ich schaute mir das Geschehen eine Weile an und entschied mich dann doch die Fähre zu nehmen auch wenn ich noch gute zwei Stunden warten musste. Das war okay ich bin in Afrika wo alles etwas länger ging und ich bereits schon daran gewöhnt war.
 Nur kurz nachdem ich den Grenzübergang passierte war ich fast ununterbrochen umgeben von Menschen, war einer gegeangen stand auch schon der nächste da und wollte alles wissen. So auch auf der Fähre. Die Meisten erzählten mir zum Schluß „you know life is her in Africa not easy, do you have a little something for me please”.  
Am Ende der Stadt, wenige Meter vom “Arch 22“ , dem Triumphbogen entfernt stieg ich im Princess Diana ab. Auch dort wurde ich gleich umlagert, Es war Toney, Kuba, Kabala und die anderen Jungs die sich Tagsüber hier um das Hotel aufhielten. Begrüßt wurde ich mit „Welcome tot he smiling Coast oft he Gambia. Des öfftern wurde mir in den folgenden Tagen Erzählt, „what goes around comes around“ Während der Hauptsaison die in ca. 2 Monaten beginnen wird verdienen die „ Beach Boys „ ihr Geld mit den Touristen. Zu Beginn versuchten sie auch mir Sachen anzudrehen. Ich mochte die Jungs dennoch und nach einigen Tagen entwickelte sich sogar eine Art Freundschaft. Toney brachte mich zu seiner Mutter, von der ich jeden Abend Reis mit Fisch bekam. Es wurde hier alles geteilt und es gab keine Unterschiede zwischen „black and with“. Es war die Art von Menschen, denen ich bisher selten begegnete. Auch im Landesinnen änderte sich nichts davon. Gastfreundschaft war immer ganz groß geschrieben. Dadurch das jedoch alle wissen wollten wer da kommt stoppte ich an den Tagen bis zu hundert Mal. Es kostete mich Unmengen von Kraft alle Fragen zu beantworten. Zu meist jedoch waren es die selben sodass ich meine Eigene Geschichte selbst nichtmehr hören konnte.
Durch die Zeitungsberichte, die ich für die Lokalzeitung in Deutschland schreibe habe ich eine Adresse bekommen bei der ich mich in Gambia melden konnte. Ich rief bei Achim am zweiten Tag nachdem ich in Banjul ankam an. Er lebt bereits seit zwei Jahren hier. Mit zwei Pirogen bietet er Touren auf dem Gambia River hinauf bis nach Georgetown an. Für den nächsten Tag haben wir uns verabredet um Angeln zu gehen. Wir fuhren hinaus, versuchten erst unser Glück in dem Creek. Wir fingen jedoch nur unzählige Catfish und eine Seeschlange. Eine Weile später versuchten wir es draußen auf dem Fluss. Am Abend zählten wir mehrere Catfish die jedoch zu klein waren um sie zu behalten, Captainfish, einen Stachelrochen und einen Art Barsch.
Am Abend zurück in Hostel gab ich die Fische Toney und den Jungs die sich sichtlich darüber freuten.
Meine geplante Tour sollte entlang dem Südufer bis nach Basse im Westen führen. Von dort zurück in die Casamance im Senegal. In den vergangenen Tagen rieten mir alle von dem Vorhaben ab in die Casamance zu fahren da dort weiterhin Rebellen Wertgegenständen der Reisenden abnehmen wenn man gesehen wird. So entschied ich mich doch etwas Länder im „smiling Country“ zu bleiben.
Ich verließ Banjul wieder mit der Fähre nach Barra und fuhr auf der Nordbank in Richtung Farefenni und weiter nach Georgetown oder wie es die einheimischen nennen „ Jan Jang Bureh“.
In Wassau stoppte ich um mir die „Stone Circles“ anzuschauen. Eine Ansammlung von Steinen die hier ca. 600 Jahre alt waren und als Grabstätte für Könige und Krieger dienten. Die Steinsäulen wurden in einem Radius von bis zu 8 Metern und einer Höhe von bis zu 2,60 Meter angelegt.
In Jan Jang Bureh blieb ich für vier Tage in einem Camp am Nordufer des Flusses. Ich wohnte in einer schönen Rundhütte umgeben von hohen Bäumen, Affen (die mir das Frühstück klauten) und den Geräuschen des Regenwaldes. Am ersten Abend traf ich bei der Fähre die drei freiwilligen Arbeiter Bianca, Roberto und Joge aus Spanien die in einem Dorf unweit von Farefeni einige Wochen verbrachten. Für den nächsten Tag verabredeten wir uns zu einer Bootsfahrt auf dem Fluss. Hier gute 400 Kilometer Flussaufwärts leben Flusspferde und Süßwasser Krokodile, die wir uns erhofften zu Gesicht zu bekommen. Nach guten drei Stunden regte sich noch immer nichts im Wasser. Erst auf der Rückfahrt, unweit von der Fähre die auf die Insel übersetzte auf der die eigentliche Stadt liegt hörten wir das Ausatmen der Tiere bevor wir sie sahen. Dicht am Ufer unter Gestrüpp, das üppig über dem Wasser hing tauchten sie kurz auf um gleich darauf wieder abzutauchen. Leider waren sie so dicht unter dem Gestrüpp das mir keine guten Aufnahmen geglückt waren.
In Georgetown stehen noch ehemalige Sklavengebäude in denen vor 300 bis 400 Jahren Sklavenhandel von den Engländern betrieben wurde. Die Menschen wurden von hier weiter nach James Island gebracht, das vier Stunden Flussaufwärts von Banjul liegt. Anschließend wurden sie per Schiff nach Amerika gebracht. In den zwei Kellerräumen wurden bis zu 100 Sklaven im Stock dunkeln gehalten. Zum Trinken gab es ein Loch im Boden aus dem die Menschen die wie Tiere gehalten wurden nur zur Flut trinken konnten. Das Loch war über einen Kanal mit dem Fluss verbunden. Zu vier Löchern nahe der Decke die nur sehr niedrig war wurde Essen hindurch geschmissen. Ein tragisches Schicksal das nicht alle überlebten. Die Toten wurden in den Fluss geschmissen und zum Fraas der Krokodile und Flusspferde.
Ibu, der für das Camp verantwortlich war zeigte mir einige Sachen. Seine eigentlich Aufgabe ist jedoch Kapitän  für die Pirogen zu sein. Er selbst hatte genügend Geld gespart, womit er sich vor einiger Zeit ein Stück Land kaufen konnte, auf dem er Mangobäume pflanzte. In eine kleine Lehmhütte, die nicht viel mehr als 20 Quadratmeter hatte wird er bald mit seiner Frau und den drei Kindern ziehen. Zum Zeitpunkt als er mir die Hütte zeigte wurde gerade das Dach mit Palmblätter und Gras Gedeckt. Das Haus besteht komplett aus Naturmaterialien. In der Umgebung wachsen Cous Cous, Mais, Erdnüsse, Mango und Cashew. Am Tag zuvor balgten Ibu Zahnschmerzen. Ein Loch. Für einen Zahnarzt ist kein Geld vorhanden, Versicherungen gibt es schon mal gar nicht. Die Menschen glauben an die Buschmedizin. Ich begleitete Ibu zu einem Freund, den wir in einem Dorf trafen. Bei unserer Ankunft traf ich auf ein verängstigtes Mädchen das sichtbar Angst vor mir hatte. Ich war wohl der erste weiße Mensch den sie sah.
Über das Südufer fuhr ich in nur zwei ein halb Tagen die 290 Kilometer nach Banjul zurück. Auf halber Strecke fuhr ich an einem Kindergarten vorbei, der von dem RTL Spendenmarathon finanziert wurde. Einige Kilometer weiter verteilte das Rote Kreuz Dünger an die Bevölkerung. Jede Frau und jeder Mann bekamen einen Sack. Eine Spende des Präsidenten aus Taiwan. Überall traf ich hier auf Hinweise von Spenden, die meisten jedoch aus Europa. Die Straße am Nordufer z.B. wurde gespendet von Gaddafi, der vor nicht zu langer Zeit verantwortlich für den Tod mehrere Menschenleben in seinem eigenen Land war. Hier in Gambia zählt er als guter Mensch da er den Menschen viel half…





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